Nächster Halt: Gare de Lyon!

Ihr Zug fährt in fünf Minuten ab?
Perfekt. Da bleibt Ihnen gerade noch genug Zeit, mehr über diesen Bahnhof zu erfahren, von dem Sie gerade abfahren bzw. an dem Sie gerade angekommen sind. Es geht um den Gare de Lyon, diesen Bahnhof in Paris, der den Namen einer anderen französischen Stadt trägt.
In fünf Minuten haben Sie genug Zeit, einige geschichtliche Informationen über diesen epochalen Bahnhof zu erfahren, über seine Architektur und seine Lage. So können Sie bei Ihrer Ankunft die Pariser beeindrucken.

Wenn Ihr Zug in Kürze abfährt,

haben Sie gerade genug Zeit, um sich fünf Anekdoten über den Gare de Lyon zu merken.

Also, machen Sie es sich bequem und wir beginnen:

  • Es handelt sich um den am zweithäufigsten frequentierten Bahnhof in Frankreich.
  • Das aktuelle Gebäude wurde 1899 für die Weltausstellung erbaut.
  • «Gare de Lyon» ist der Titel eines Chansons der französischen Sängerin Barbara aus dem Jahr 1964.
  • Man bezeichnet den Bahnhof auch als «Kathedralen-Bahnhof».
  • Im Gebäude befinden sich auch ein Saal mit Fresken und ein ikonisches Restaurant.

Haben Sie Lust, das Thema zu vertiefen? Begeben Sie sich auf eine Reise in die Geschichte dieses ikonischen Bahnhofs, der mehr als ein Geheimnis birgt. 

Wenn der Zug abgefahren ist, aber Sie noch mehr darüber wissen möchten ...

Warum befindet sich der Gare de Lyon in Paris?

Wenn Sie sich die Frage noch nicht gestellt haben, sollten Sie sich nun für die Antwort interessieren. Nein, der Name des Gare de Lyon geht nicht auf die Tatsache zurück, dass die meisten Züge von dort nach Lyon fahren. Die Herkunft des Namens ist etwas komplizierter.

Die kurze Antwort: Der Name geht zurück auf die Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM). Im Jahr 1854 wird die erste Verbindung Paris-Lyon eingeweiht und die Endstation wird somit damals als Hommage an die Compagnie Gare de Lyon genannt. Doch wie Sie bereits gelesen haben, wurde das heutige Gebäude 1899 erbaut.

Im Jahr 1871 zerstörte ein Brand diesen allerersten Bahnhof und die Endstation. Er wurde also für die Weltausstellung im Jahr 1900 neu erbaut und behielt schliesslich den Namen Gare de Lyon. Zu diesem Zeitpunkt hiess der Hauptbahnhof in Lyon Gare Perrache und der Gare de Lyon Part-Dieu kam erst viele Jahre später, eine Verwechslung ist also nicht möglich! 

Gare de Lyon: Geschichte und Architektur

Unter der Leitung von Marius Toudoire, dem Baumeister, erhielt der Gare de Lyon also für die Weltausstellung im Jahr 1900 eine neue Form. Auch die Bahnhöfe Bordeaux Saint-Jean und Toulouse Matabiau wurden ebenfalls von Marius Toudoire geschaffen und es bestehen einige Gemeinsamkeiten: grosse Uhren, Statuen, Reliefs, Motive, grosse Öffnungen und Lichtfenster.

Dem Architekten gelingt es also, einen Bahnhof zu erbauen, der sich perfekt in das Pariser Stadtbild einfügt, zudem aussergewöhnliche kulturelle Stärken aufweist. Und es handelt sich vor allem um einen Bahnhof, der auf Funktionalität ausgerichtet ist. Tatsächlich wurde der Gare de Lyon zwischen 1900 und 1960 nicht verändert, weil darin alles so leicht zugänglich war!

Im Inneren wurde ein anderes Ziel umgesetzt: aus diesem Durchgangsort ein aussergewöhnliches und lebendiges Gebäude zu machen. Im Inneren des Bahnhofs: «Le train bleu», ein emblematisches Restaurant, das noch heute in den Höhen dieses Bahnhofs untergebracht ist. Dieses Gourmetrestaurant hat die Grundzüge der Architektur von Marius Toudoire mit Zierleisten und Fresken an der Wand erhalten. Sogar die Sitzgelegenheiten erinnern an die Bänke in den Zügen der Epoche. Die Speisekarte hat sich seitdem sicherlich ein wenig weiterentwickelt, denn es werden französische Luxusspezialitäten von Michel Rostang serviert.

Eine weitere versteckte Überraschung im Herzen des Gare de Lyon ist der Saal mit den Fresken. Es sind Fresken von mehr als 100 m Länge, die sich in einem speziellen Saal befinden und die Städte zeigt, die zum Zeitpunkt der Weltausstellung vom Gare de Lyon aus angefahren wurden: Marseille, Fontainebleau, Dijon, Lyon … Die vor drei Jahren restaurierten Fresken sind ein «Muss», wenn Sie den Zug vom Gare de Lyon nehmen! 

Der Uhrenturm

Er wird auch «Beffroi» (Belfried) genannt und ist so etwas wie der französische Big Ben! Zudem ist der Uhrenturm auch der zweithöchste Turm, direkt nach seinem britischen Namensvetter. 67 m Höhe, 400 Stufen, da geht einem die Luft aus. Der Zugang ist beschränkt, aber wenn Sie gerne hinaufsteigen möchten, dann sollten Sie während der Tage des Denkmals im September nach Paris kommen, wenn die Toren des Turms für alle geöffnet sind!

Warum halten Sie sich nicht etwas länger auf, wenn Sie den Zug nehmen und zwangsweise am Gare de Lyon aussteigen? 

Nächster Halt: Gare de Lyon!

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